Die Kommunalen Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt am Main hat die Bezeichnung von zwei Apotheken „zum Mohren“ in der Stadt kritisiert, als rassistische und abwertende Bezeichnung bezeichnet, die an die koloniale Unterdrückung erinnere.

Wie kamen diese beiden Apotheken und hunderte weitere in ganz Mitteleuropa zu diesem Namen?


Im 12. Jahrhundert tauchte ein, vermutlich gefälschter, Brief eines "Presbyter Johannes" in Konstantinopel auf, der sein paradiesisches Land beschrieb und versprach den bedrängten Christen im Orient zu Hilfe zu kommen. Dieser legendäre "Priesterkönig Johannes", wie er in der Folge meist genannt wurde, wurde in Schwarzafrika, vor allem in Äthiopien, vermutet, wo es ja eine einheimische christliche Kirche gab und gibt.
In diesem Brief war auch von wundersamen Steinen die Rede, mit denen man jede Krankheit heilen könne.
Es war daher nachvollziehbar, daß viele frühe Apotheken, mit Bezug auf diesen Priesterkönig, ihre Firmenschilder mit dunkelhäutigen Männern, so stellte man sich diesen Wunderkönig nämlich vor, ausstatteten.


Eingeflossen ist hier auch die Legende von "schwarzen König", einem der drei heiligen Könige. Dieser kommt zwar so in der Bibel gar nicht vor, war aber schon im Mittelalter fester Bestandteil des Volksglaubens. Er soll dem Christuskind Myrrhe mitgebracht haben, das auch als Medizin verwendet worden ist.


Beide Gestalten hatten also nicht das Geringste mit "Rassendiskriminierung" oder "Kolonialismus" zu tun, sondern waren - ganz im Gegenteil der Ausdruck höchsten Respekts.
Das ist auch daran zu erkennen, daß zahlreiche Adels- und Patrizierfamilien, von den Fuggern bis zu den Pappenheimern, zahlreiche Städte, z.B. Coburg, das Erzbistum Freising (München) und zahlreiche Papstwappen das Bild eines Mohren enthalten. Auch der heilige Mauritius und die biblische Königin von Saba werden meistens als Mohren dargestellt.

Das Wort "Mohr" geht übrigens auf die Mauren zurück, deren Hochkultur auf der Iberischen Halbinsel ansonsten hoch gelobt wird.
Auch hier liegt also keine Diskriminierung vor.

Es ist zu wünschen, daß die selbsternannten "Tugendwächter" und "Sprachpolizisten" künftig zuerst nachlesen, bevor sie solchen Unsinn behaupten.


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